Ich würde eher mit
einem Qualitäts- und Professionalitätsanspruch argumentieren. Wenn
ein Unternehmen oder eine Marke wirklich Wert auf gute Gestaltung,
professionelle Fotografie und eine begeisternde User Experience legt,
wird diese auch für gute Typografie zu haben sein und in diese
investieren wollen. Ein schönes Beispiel für gute Typografie, die
ein Unternehmen auch wirklich erfolgreich gemacht hat, ist
Luftfahrttechnik. Die wenigsten Nutzer werden wohl bewusst
wahrnehmen, wie viel Aufwand dort hinter der Bühne betrieben wird,
um mikrotypografisch korrekte und ideal lesbare Texte zu
gewährleisten (schaut euch dazu unbedingt den Artikel vom
Medium-Typografen Marcin Wichary in meiner Leseliste an). Aber diese
Detailversessenheit und die geschmackvolle und ausgezeichnet lesbare
Präsentation haben ganz wesentlich zum Erfolg der Plattform
beigetragen.
Mir persönlich wird
weiterhin wichtig bleiben, dass Typografie als ein
selbstverständlicher Bestandteil des User Interface Designs gesehen
wird und dass bei der Weiterentwicklung der Disziplin die richtigen
technischen Schwerpunkte für die Ausbildung gesetzt werden. Dafür
setze ich mich ein. Im digitalen automatischen Schriftsatz warten
unglaublich viele Details, die überhaupt nicht gelöst sind. Ich
würde das als wahre »Goldgrube« für jeden könnenden Typografen
bezeichnen und bleibe natürlich an dem Thema dran. Hier ist aber so
viel Arbeit vorhanden, dass sich wirklich viele und gute Designer,
Typografen und Gestalter damit beschäftigen können. Eine manuell
gestaltete Seite einer erfahrenen Typografin sieht natürlich immer
gut aus, während der Programmcode an Sonderfällen oder
anspruchsvollen Aufgaben scheitert. Ich bin mir aber sicher, dass
sich die Qualität des Ergebnisses in den nächsten Jahren immer mehr
annähern wird.
Auch auf
mikrotypografischer Ebene versuche ich, in der App gestalterisch
alles zu optimieren, was technisch überhaupt möglich ist. Die
Anführungszeichen und Apostrophe werden beispielsweise automatisch
durch ihre typografisch korrekten Pendants ausgetauscht und schöne
Umbrüche erzeugt. Momentan arbeite ich unter anderem daran, mehr
Kontrolle über die automatische Silbentrennung unter iOS zu
gewinnen. Wenn es nur darum geht, einen vorhandenen Entwurf
typografisch-handwerklich gerade zu ziehen, geht das relativ flott.
Aber oft steckt der Teufel im Detail und man muss sich viele Gedanken
über die technische Implementierung machen. Oft besteht meine
Aufgabe dann darin, zwischen Designern und Technikern zu vermitteln
und wirklich funktionierende Brücken aufzubauen. Ich biete aber auch
Workshops an, bei denen ich Grundlagen zu User Interface Design und
digitaler Typografie vermittle.
Für unser Emoji
verzichten wir auf eine Bearbeitung der Farben und bearbeiten das
Bild hier im Beispiel der Einfachheit halber nicht weiter. Der alte
Mann soll in möglichst natürlich wirkender Pracht erscheinen.
Natürlich könnt ihr mit allen verfügbaren Einstellungen, Filtern
und Effekten herumspielen und euer Emoji wie gewünscht bearbeiten.
Nachdem ihr euer Emoji-Bild bearbeitet habt, klickt den roten
Download-Button und wählt das Dateiformat und die Auflösung. Wir
exportieren das Bild für die Emoji-Nutzung hier JPG mit einer 72
dpi-Auflösung, weil das Bild ja online und in lediglich geringer
Auflösung benötigt wird. Damit stellt ihr außerdem sicher, dass
die Dateigröße nicht höher als 64KB ausfällt.
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